Einzelhandels- und Zentrenkonzept
Wohin entwickelt sich der Einzelhandel in Bad Lippspringe? Um Chancen und Strategien für eine zukünftige Profilierung im regionalen Wettbewerb zu ermitteln und städtebauliche Handlungsgrundlagen zu erhalten, wurde die CIMA Beratung + Management GmbH von der Stadt Bad Lippspringe mit der Fortschreibung des kommunalen Einzelhandels- und Zentrenkonzept beauftragt.
Die Sicherung der lokalen Versorgungsstrukturen ist wichtig
Der Einzelhandel hat für den Städtebau und die Stadtentwicklung einer Stadt eine hohe Bedeutung. Neben seiner Versorgungsfunktion für die Bevölkerung trägt er entscheidend zur Belebung, Gestaltung und Funktion der Ortszentren bei, sodass diese ihrer Aufgaben im Gesamtgefüge der Kommune als attraktiver Aufenthaltsort, als Ort der Kommunikation und als identifikationsbildender Bereich gerecht werden können.
Daher ist auch die Sicherung der lokalen Versorgungsstrukturen so wichtig. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Handel und der Verlagerung der Handelsstandorte in die Peripherie.
Zu berücksichtigen ist ferner, dass grundsätzlich alle Investitions- und Sachentscheidungen im Einzelhandel in privater Hand liegen. Die Stadt Bad Lippspringe kann nur die Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung als Planungsgrundlage vorgeben. Steuernd darf die Kommune mit den ihr zur Verfügung stehenden, planungsrechtlichen Mitteln nur dann eingreifen, wenn anderenfalls negative Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung oder die Entwicklung Zentraler Versorgungsbereiche zu befürchten sind.
Ziele des Einzelhandelskonzeptes
Bereits das Einzelhandels- und Zentrenkonzept aus dem Jahr 2009 enthielt einen Zielkatalog zur mittel- und langfristigen Entwicklung des Einzelhandels in Bad Lippspringe. Der Rückblick auf die Entwicklung der letzten zehn Jahre hat gezeigt, dass der örtliche Handel unter starkem Wettbewerbsdruck steht und insbesondere der Generationenwechsel beim inhabergeführten Einzelhandel spürbare Auswirkungen hat.
Die Überprüfung der vier zentralen Ziele aus dem Einzelhandelskonzept 2009 hat gezeigt, dass diese Vorgaben weiterhin leitend und vielleicht sogar stärker als bisher als Orientierungsleitfaden für zukünftige stadtentwicklungspolitische Entscheidungen sein sollten:
- Ziel 01: Festigung und Erhöhung der Kaufkraftbindung im Stadtgebiet, insbesondere bei zentrenrelevanten Sortimenten, soweit möglich auch erhöhte Bindung auswärtiger Kunden
- Ziel 02: Weiterentwicklung der Innenstadt Bad Lippspringe als dem wichtigsten Einkaufsstandort im Stadtgebiet
- Ziel 03: Ausschluss von zentren- / nahversorgungsrelevanten Einzelhandelsnutzungen in nicht integrierten Lagen, gezielte Entwicklung von geeigneten Standorten für Fachmärkte ohne zentren- / nahversorgungsrelevante Kernsortimente
- Ziel 04: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Betriebe durch Verbesserung der städtebaulichen Rahmenbedingungen und des einzelbetrieblichen Marketings
Aufbauend auf den Zielvorstellungen kann der Einzelhandel einen wichtigen Beitrag zu einer raumordnerisch, stadtplanerisch, städtebaulich und zugleich wirtschaftlich wünschenswerten Gesamtentwicklung der Stadt Bad Lippspringe leisten, u. a. sind zu nennen:
- Einfügen der Stadt Bad Lippspringe in das bestehende System der zentralen Orte mit der formulierten Zentrenhierarchie (Grund-, Mittel- und Oberzentren),
- weitere Förderung der Stadt Bad Lippspringe als attraktiver Wohn- und Gesundheitsstandort,
- geordnete Entwicklung der Siedlungsstruktur,
- Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für die wirtschaftliche Entwicklung vorhandener Betriebe.
Zentrenkonzept für die Stadt Bad Lippspringe
Aus den vorgestellten grundsätzlichen Zielvorstellungen zur Einzelhandelsentwicklung innerhalb der Stadt Bad Lippspringe lässt sich ein räumliches Konzept der wesentlichen Einzelhandelsstandorte im Stadtgebiet ableiten.
Während es sich in größeren Gemeinden und Städten um ein hierarchisches Netz verschiedener Standorte unterschiedlicher Wertigkeit handelt (Haupt-, Neben- und Nahversorgungszentren), beinhaltet das räumliche Konzept im Fall der Stadt Bad Lippspringe die planerische Zielvorstellung einer Konzentration der relevanten Potenziale auf die Innenstadt. Gerade in kleinen Städten und Gemeinden muss es das vorrangige Ziel sein, die vorhandenen und zukünftigen Nutzer räumlich zu bündeln und somit die maximalen Synergieeffekte zwischen den Betrieben zu nutzen.
